Frau P. kam mit Panikattacken in die Klinik. Später in der ambulanten Therapie zeigte sich, dass die Angst Panik davor hatte, dass Frau P. ihr Leben weiter so lebte aufgrund der gelebten Norman und ihr selbst nicht zuhörte, was sie wollte. Als wir der Angst eine Stimme gaben, zeigte sich „hinter“ der Angst einen Anteil den alle stets Depression nannten. Er wurde mit Antidepressiva behandelt und als krank beurteilt. Auf dem Stuhl bei mir erklärt der Anteil aber, dass er so depressiv ist, weil Frau P. ihm nicht zuhört und er die Hoffnung eigentlich schon aufgebeben hat, dass sich je etwas ändert. Er sei keine Erkrankung und Frau P. solle endlich aufhören ihn weghaben zu wollen und endlich Verantwortung für ihn übernehmen und ihn ernst nehmen. Als Frau P. begann von diesem Anteil zu lernen, verbesserte sich ihr Leben stetig. Viele weitere Aspekte und Verletzungen zeigten sich, die schon lange etwas sagen wollten. Das gab Frau P. nicht nur Mut sondern auch enormes Vertrauen in sich selber und grosse Freude an diesem Prozess des Lebens.
Frau K hat eine Überlebensstrategie die ihr ständig «ins Ohr flüstert» (dies äussert sich in Gedanken), dass sie viel besser sein solle und das alles nicht gut genug mache etc. Es zeigt sich, dass sie ursprünglich immer kritisiert wurde von ihrem Vater und das Gefühl hatte nur Liebe zu erhalten, wenn sie endlich mal genügen würde. Aus der entstandenen Überzeugung nicht zu genügen entwickelte sie bereits als Kind ein Anteil der sie ständig zu Höchstleistungen antrieb. Diese Überlebensstrategie diente dem Überleben insofern, als das Gefühl nicht zu genügen gekoppelt ist mit Todesangst, denn genügt man nicht, hat man keine Lebensberechtigung und wird evt. bald verstossen. Um diese Angst nie mehr zu spüren kämpft sich Frau K. durchs leben und versucht immer besser zu werden, um eines Tages zu genügen. Doch mit dieser Strategie genügt man nie, da man immer besser sein muss als man ist. Das Kindheitsthema wiederholt sich tagtäglich, Selbstliebe und Gelassenheit kann sich unmöglich entwickeln. Daher musste Frau K. früher oder später, erkranken. Durch das Symptom eines Burnouts, das ihr erklärt, dass sie so auf keinen Fall mehr weiter machen kann, erhält sie die Möglichkeit ihre Konditionierungen zu erkennen und verändern.
In der Paartherapie bin ich neutrale Mentorin und begleite euch, damit ihr Euch nicht in kollektiven Mann/Frau Themen verstrickt, sondern dass jeder den anderen verstehen und dabei auch seine Angst, Argwohn oder Abwehrhaltung verstehen lernen kann. Ist das Fundament für eine gute Verständigung erreicht können gemeinsame Ausrichtungen formuliert werden und Tools zusammengestellt werden wie ihr diese Ausrichtung in eurem täglichen Leben wahrmachen könnt. Die weitern Prozesse die in der Verwirklichung eurer Ausrichtung auftreten können wir in den weiteren Sitzungen klären, vertiefen und aufstellen. Das Ziel soll sein, dass ihr selbstständig an den sich zeigenden Themen lernen und wachsen könnt.
Ganz und gar
Anja König
Lentulusrain 14
3007 Bern